Firmengeschichte

In London wurde bereits 1890 die erste Blatchford Klinik eröffnet. Die Nähe zum Patienten und die handwerklichen Möglichkeiten setzte C. A. Blatchford bereits 1917 in das erste Patent für einen Knie-Extensions-Mechanismus und kurz darauf in einem neuen Knöchelgelenk um, welches Plantar- und Dorsiflexion erlaubte. Durch den Weltkrieg stieg die Nachfrage nach funktionell anspruchsvolleren Passteilen, aufgrund des hohen Anteils junger und aktiver Anwender, stark an. Blatchford entwickelte ein neuartiges Sicherheitsgelenk, welches zuverlässig das Knie mittels einer Bremse blockierte, sobald Gewicht auf die Prothese wirkte. Dieses grundlegende Prinzip des Bremsknies wurde schon bald weltweit populär. Unter der Geschäftsführung von Matthew Parkinson geht die Endolite Erfolgsgeschichte in Deutschland weiter. Die Endolite Deutschland GmbH wurde 2011 im oberfränkischen Mainleus als Niederlassung der Chas A Blatchford & Sons Ltd gegründet und betreut seitdem die Kunden aus Deutschland, Österreich und BeNeLux. Endolite geht weitere Schritte in Richtung Service, Innovation und professioneller Marktbearbeitung. Sie dürfen gespannt sein!

1800er Jahre

Das Anglesea Leg bzw. Clapper Leg wurde 1816 für den ersten Marquess von Anglesea entwickelt, nachdem er im Jahr zuvor während der Schlacht von Waterloo ein Bein verlor. Zweiteren Namen bekam das Bein wegen der Geräusche, die es bei voller Extension machte! Dieses Bein war typisch für die klinische Versorgung von Blatchford, als das Unternehmen von Chas A. Blatchford in London im Jahre 1890 gegründet wurde. 

1940er Jahre

Nachdem 1948 der National Health Service gegründet wurde, wurde das Unternehmen angewiesen, sich auf Unterschenkel-Prothesen zu fokussieren. Blatchford gehörte seit der Gründung des NHS zu deren Lieferanten für prothetische Versorgungen.

1950er & 60er Jahre

Die Notwendigkeit einer besseren Kontrolle über die Prothesenbeine wurde nach dem zweiten Weltkrieg aufgrund des enormen Anstiegs an jungen und aktiven Amputierten noch deutlicher bemerkbar. Die Entwicklungsressourcen von Blatchford konzentrierten sich auf ein neues Knie, welches sich unter Gewichtsbelastung stabilisiert aber beim Gehen ein freies Durchschwingen ermöglicht, wodurch ein natürliches Gangbild bewirkt wird. Unter dem Namen Blatchford Stabilised Knee wurde das Knie weltweit sehr beliebt.

1970er Jahre

Dies war das erste System in moduarer Bauweise, kreiert von Brian Blatchford. Es erlaubt die Montage einer Prothese aus einer Reihe von Bestands-Komponenten. Endlich konnte eine Vielzahl von Amputierten innerhalb eines angemessenen Zeitraums versorgt werden. Das Unternehmen gewann für diese erfolgreiche Innovation reihenweise Auszeichnungen, darunter den Queen’s Award sowie den Design Council Award.

1980er Jahre

Weitere Auszeichnungen folgten, als Blatchford die Beschaffenheit der prothetischen Komponenten durch die Entwicklung des weltweit ersten Carbonfaser-Prothesensystems mit Materialien, welche für die Flugzeugindustrie entwickelt wurden, veränderte. Diese Technologie förderte leichte, hochfeste Designs, welche den neuen ISO-Standards für Prothesenpassteile gerecht wurden. Diese Innovation ebnete den Weg für die künftige Entwicklung flexibler Füße und Unterschenkel-Komponenten mit hoher Energierückgabe, um Gehstrecken und sportliche Aktivitäten zu steigern.

1990er Jahre

In 1990 begann Blatchford mit der Entwicklung des ersten im Handel erhältlichen mikroprozessorgesteuerten Kniegelenks der Welt. Der intelligenten Prothese (IP), die für jeden Anwender individuell programmiert wird um das bestmögliche und energieeffizienteste Gangbild zu erreichen, folgte bald ein einzigartiges pneumatisches/hydraulisches mikroprozessorgesteuertes Kniegelenk. Dieses Hybrid-Kniegelenk ist in der Lage, Schrägen, Treppen und Gehgeschwindigkeiten zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Eine weitere Innovation dieser Zeit war ein Prothesensystem, welches im Spritzgussverfahren für einen großen Anwendungsbereich in Entwicklungsländern gefertigt wurde. Eine wasserfeste Version- das Aqualimb- war fortan beliebt.

2000er Jahre

Die 2000er Jahre waren eine spannende Entwicklungsperiode bei Blatchford mit innovativen Produkten im Bereich Füße, Knöchel- und Kniegelenke. Eine der innovativen Kniegelenksentwicklungen ist das KX06 mit einer einzigartigen Verbindung der hydraulischen Schwung- und Standphasensteuerung, welches ein ebenmäßigeres Gangbild für besonders aktive Anwender ermöglicht. Mit dem Echelon Fuß gelang eine weitere bahnbrechende Innovation, der durch ein hydraulisches Knöchelgelenk in Kombination mit unabhängig voneinander arbeitender Fersenfeder und Vorfußfeder flüssige Knöchelbewegungen ermöglicht. Die hydraulische Dämpfungseinheit der Echelon Konstruktion ermöglicht wie beim menschlichen Knöchelgelenk eine automatische Ausrichtung vom Beginn bis zum Ende der Standphase. Die hochflexible und geteilte Vorfußfeder sowie die separate Fersenfeder reagieren bereits auf geringfügige Bodenveränderungen und gestattet dem Anwender das Gehen und Stehen an Schrägen. Das Zusammenwirken der Einzelteile im Fußsystem Echelon ermöglicht dem Träger eine natürliche und damit energieeffiziente Fortbewegung; das Gehen wird wieder intuitiv.

Heute

Der Erfolg des Echelon Fuß hatte zur Folge, dass sich die Entwicklungen auf biomimetische Designs ausrichteten, die die menschliche Haltung und Körperfunktionen möglichst genau imitieren. Der neue, preisgekrönte Elan Fuß passt mit aktiver Widerstandskontrolle über einen Mikroprozessor die Widerstände an, um mehr Stabilität beim Stehen und beim Abgehen von Schrägen zu erlangen, sowie schnelles Gehen oder das Gehen auf Steigungen zu unterstützen. Eine aktuelle Entwicklung von Endolite ist LiNX, das erste vollständig integrierte mikroprozessorgesteuerte Prothesensystem der Welt, bei dem Knie und Fuß für ein harmonisches Zusammenspiel und mehr Sicherheit permanent miteinander kommunizieren.