Wie Medizin und Recht bei der Prothese mitspielen

veröffentlicht am 5th Dezember 2013

Am Freitag, 29. November 2013, fand in der Hauptgeschäftsstelle von „Anpfiff ins Leben“ eine Informationsveranstaltung im Rahmen des Projekts „Sport für Amputierte“ statt. Facharzt Dr. Michael Sauer referierte über die medizinische Versorgung nach einer Amputation. Zu den rechtlichen Ansprüchen bei der Prothesenversorgung informierte Fachanwältin Cornelia Oster die Teilnehmer. „Anpfiff ins Leben“-Mitarbeiter führten erste wissenschaftliche Tests zur körperlichen Fitness von Amputierten durch und der Fuß-Prothesen-Hersteller endolite präsentierte seine Produkte für Sport und Alltag. 

Caro bei Anpfiff ins LebenRoger Maisel und Ralf Sommermann von endolite stellten die Technologie ihrer Bewegungssysteme nicht nur theoretisch vor, sondern hatten Caro Wehner und Thomas Schmitt dabei, die bereits endolite-Produkte tragen. Die sportlich sehr aktive Caro Wehner hatte den Teilnehmer ein selbst zusammengestelltes Video mitgebracht, in dem es um ihre Leidenschaft ging: das Agility mit ihren Hunden auf Leistungssport-Niveau.

Als Spezialist für Orthopädie und Unfallchirurgie machte Dr. Michael Sauer den Teilnehmerinnen und Teilnehmern klar, dass sich das Rehabilitationspotential bei einer Amputation bereits vor der Operation entscheide. So könnten zum Beispiel Phantomschmerzen mit einer angemessenen präoperativen Therapie deutlich eingedämmt werden.

Sozialrecht, Rechtschutzversicherungen, Eilverfahren und die neusten Gerichtsurteile waren Themen von Cornelia Oster. Die Fachanwältin für Sozial- und Arbeitsrecht verpackte die trockene Thematik in ein lockeres Frage-Antwort-Spiel und regte die Teilnehmer auf diese Weise zum aktiven Austausch von Erfahrungen an.

„Ich war positiv überrascht, wie viele Teilnehmer wir hatten. Manche haben sogar einen Weg von über 200 Kilometern auf sich genommen. Das hat mir klar gemacht, wie wichtig die Fachinformationen und der Austausch untereinander sind“, sagte Diana Schütz, die die Veranstaltung organisiert hatte.

Auch Karina Essig, die das Projekt „Sport für Amputierte“ für „Anpfiff ins Leben“ wissenschaftlich begleitet und auswertet, war zufrieden: „Wir haben die Infoveranstaltung dazu genutzt, unsere Motorik-Tests auszuprobieren und Feedback von den Teilnehmern zu erhalten. Die Resonanz war sehr positiv und für die Konzeption der begleitenden Studie sehr hilfreich. Wir sind gespannt, welche Effekte die Sportangebote für Amputierte auf die Teilnehmer haben werden.“ 

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